HOHNER KIRCHE
ERSTE RENOVIERUNGEN UND BAUTÄTIGKEIT
1947
Die Missionarsfamilie Illing findet bis 1950 Unterschlupf im Hohner Pfarrhaus (1955 erneut entsandt nach Nias).
1948
Die Emporen-Fenster werden durch solche mit Bildmotiven ersetzt.
Pastor Wilhelm Brandes wechselt zum Landekirchenamt (Bielefeld). Pastor Herbert Schmidt wird sein Nachfolger (seit 1946 als Hilfsprediger in Hohne).
1949
Baubeginn des "Musikerviertels" in Ost-Hohne.
Das Haus Lortzingstr. 1 wurde als erstes fertig gestellt (1950).
Konfirmation vor 1945 mit Pastor Brandes und alten Fenstern im Hintergrund
Konfirmation 1949 mit Pastor Schmidt und bereits ersetzten Buntglasfenstern
CVJM Gruppe mit Leiter Erich Knemöller im Konfirmandensaal der Kirche (ca. 1950)
1950
Das 25jährige Jubiläum wird in der notdürftig geflickten Kirche gefeiert.
Nach dem Gottesdienst ging es zum Friedhof zur Kranzniederlegung am Grab Dr. Mann.
Die Feierlichkeiten wurden von allen drei noch lebenden Hohner Pfarrern gestaltet.
1952
Die Chorraum-Fenster werden zugemauert. Auch wurde ein neuer Abendmahlstisch aufgestellt.
1952
Die Frauenhilfe begeht ihr 50jähriges Jubiläum.
1953
Der Orgelsachverständige Arno Schönstedt rät, anstelle der "gänzlich unbrauchbaren" Fleiter-Orgel mit ihren 20 Registern eine kleinere mit 8- 9 Registern zu bauen.
Die alte Fleiter-Orgel ca. 1950. Es konnten nur noch 4 Register gespielt werden. Ab 1959 kam deshalb immer häufiger ein Harmonium zum Einsatz.
1954
Durch Vermittlung der Gossner Mission kann ein international besetztes Ökumenisches Aufbaulager in Hohne organisiert werden mit u.a. Farid Saker aus Bethlehem, Maria Bonchetti (Italien), Ursula Schuldt aus Ostberlin, Reverend Leonard Boyd, Nancy Young, Donald Larson, Fred Schulz aus den USA, Margaret Seddon aus England, Wolf-Dietrich Graeber, Horst Wetzlaw (Karlsruhe), Irmtraud Hoffmann (Tübingen), .
Übernachtet wird im Gemeindehaus Krönerstr.
Hohner Konfirmanden 1954 mit Pastor Schmidt
1955: Das "Musikerviertel" im Entstehungsprozess. Gemeindehaus und Kindergarten sind noch in der Krönerstraße.
1957- 60:
Der neue Kindergarten mit Jugendfreizeitheim und Gemeindehaus wird fertig. (Zeitungsartikel)
Darin enthalten: Wohnungen für den Küster und die Gemeindeschwester.
Hier tummeln sich bald über 12 Gruppen.
Hinzu kommt das Mahnmal der Hohner Vereine (1958) zwischen Friedhof und Kirche.
Die Balken des ersten Kreuzes stammten aus der zerbombten Kirche in Leeden.
1962
In Zusammenarbeit mit den Vereinen entsteht die Friedhofskapelle.
Hinzu kommen Kirche, Kapelle, 2. Pfarrhaus
SELBSTÄNDIGE KIRCHENGEMEINDE
1965
Mit Jahresbeginn wird Lengerich-Hohne selbständig, um u.a. eine weitere Pfarrstelle einrichten zu können.
Es leben hier 4383 Gemeindeglieder. Der Zuzug von 1.000 Menschen in die Neubaugebiete wird erwartet.
Eine Zahl, die nie erreicht wird.
1966
Am 19.6. wird die zweite Pfarrstelle mit Pastor Lindemann besetzt.
In rascher Reihenfolge wird das alte Pfarrhaus durch zwei neue ersetzt, von denen das Haus Lienener Str. 111 noch heute als Pfarrhaus dient.
Konfirmanden 1966/67 mit den Pastoren Schmidt und Lindemann
Hohner Konfirmanden 1969 mit Pastor Welpmann
1967
Die 15 Register der neuen Wolf-Orgel (2 Manuale plus Pedal) erklingen zum ersten Mal am 10. Mai. (Hörprobe vom Orgeljubiläum 2017)
SCHLIESSUNG UND RENOVIERUNG
1974/75
Am 30. Mai 1974 führen statische Mängel in der Dachkonstruktion zu einer Schließung der Hohner Kirche.
Vor der Wiedereröffnung 1975 wurde eine vom Kirchenschiff aus unsichtbare Stahlkonstruktion eingebaut, die die nun hängende Decke trägt. Zugleich wurde der Innenraum mit Rauhputz versehen, die Emporen abgebrochen und die Bankreihen mit Stühlen ersetzt.
Die Fenster (bis auf zwei im mittleren Turm) wurden komplett ausgetauscht und eine Fußbodenheizung wurde eingebaut.
Abendmahlstisch, Taufe, Kanzel (alle beweglich, Entwurf Huneke) werden in Auftrag gegeben, der Entwurf des Chorkreuzes (Wolfgang Kreutter) genehmigt.
Die damals gerade 8 Jahre alte Orgel wurde weiter vorne auf die Empore versetzt.
1978
Nach 10 Jahren Dienst verlässt Pastor Welpmann Lengerich. Nachfolger werden die Pastoren Lienenkämper (1980-82) und Schall (bis 1984), die zusätzlich die Krankenhaus-Seelsorge übernehmen.
1978 fällt in Hohne und Umgebung das Laub von den Bäumen vorzeitig. Erst 1979 wurde nach Untersuchungen das Schwermetall Thallium als Verursacher festgestellt (als wasserlösliches Sulfat / Chlorid). Es stammte aus den Schloten des Dyckerhoff-Werkes als Bestandteil von seit 1975 zugesetztem Schwefelkies der Sachtleben Bergbau GmbH (Sauerland).
1979
Das Diakonische Werk übernimmt die Gemeindeschwesterstation.
Erster Versuch der Landeskirche, die Gemeinden Hohne und Lengerich zusammenzuschließen.
1980
Verbreiterung der Lienener Straße. Nach und nach schließen die Einzelhandelsgeschäfte.
1991
Das umweltpolitische Engagement der Hohner Kirchengemeinde wird von der Stadt Lengerich anerkannt.
1993
Die engagierten Bemühungen zur Aufstellung einer 80 KW Windkraftanlage am Nord-West-Ende des Hohner Friedhofs scheitern an lokalen Gegebenheiten, Streichung von Zuschüssen und dem Genehmigungsverfahren der Landeskirche.
Die Pastoren Berthold Deecken und Torsten Böhm beginnen ihren Dienst in der Hohner Kirchengemeinde.
1996
Der Glockensachverständige der Landeskirche zu den Hohner Glocken:
"Eisenhartgußglocken... wurden nach den beiden Weltkriegen als Notglocken... hergestellt... Die mangelhaften Eigenschaften zeigen sich besonders in Form offener Lunker und Poren, die je nach Pflege der Glocken zu relativ raschem Vergang durch Rost führen...
Es geht daher auch für die Gemeinde in Hohne der eindeutige Rat den Austausch dieser Glocken gegen Bronzeglocken einzuleiten, (handelt es sich zudem um eins) der resonanzärmsten Eisenhartgußgeläute das bisher angetroffen wurde."
Sie läuten immer noch...
1997
Die Hohner Vereine errichten am Mahnmal
bereits das 3. Holzkreuz.
Die Vorgänger waren nach jeweils 20 Jahren morsch.
Feier des 75jährigen Jubiläums im August 2000
21. JAHRHUNDERT
2000
Im Kirchturm wird eine Sendeanlage für Mobilfunk installiert.
Erntedank-Fest mit brasilianischen Partnern
2001
Kirchturm und Glockenstuhl werden saniert.
Der Gedenkstein "Hohne 1088" wird enthüllt.
2007
Die Kirchengemeinden Hohne (3.300 Mitglieder) und Lengerich (9.600 Mitglieder) fusionieren.
2008
Eine Neustrukturierung der Pfarrstellen steht an:
Pfarrer Böhm wechselt von Hohne in den Südbezirk.
An der Hohner Kirche:
Ein barrierefreier Zugang zur Kirche wird fertig gestellt.
2009
Bedingt durch Sparzwänge und dem Verkauf von Gemeindehaus und einem Pfarrhaus bleiben für die Arbeit vor Ort nur noch Kirche und Turmraum, ergänzt durch eine Küchenzeile in der Sakristei.
Bis heute bewährt sich damit das von Siebold durchgesetzte Prinzip der "dehnbaren Kirche".
2013
Pfarrer Deecken wechselt nach Jade.
2014
Pfarrer Klöpper wird als Nachfolger gewählt.
HOHNER KIRCHE HEUTE
Die Schlichtheit der Hohner Kirche ermöglicht Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art.
Die Gottesdienstform steht weiterhin in der reformierten Tradition.
Ernte-Dankfest
Feier mit Großeltern der Kindergarten-Kindern
Tauf-Gottesdienst
Reformationsgottesdienst 2016
AKTIV IM ALTER, eine Kooperation mit dem TV Hohne
Konzertreihe Virtuoso (https://virtuoso-lengerich.de/)
Grupo Sal
Bischof /Keib (Namibia)
Das von Wolfgang Kreutter 1975 geschaffene Kreuz mit seiner bemerkenswerten Spannung von Leid (Dornenkrone) und Auferstehung (beleuchteter Mittelpunkt) hilft, in allen erdenklichen Legenslagen zu reflektieren über die Sinnhaftigkeit von Leben und Tod mit der Gewissheit, dass dem Tod sein Stachel genommen ist (1. Kor 15,55).
* Bilder mit freundlicher Genehmigung vom Fotohaus Kiepker