Erst nach den Sachsenkriegen (1073 - 75) und Kaiser Heinrich IV. Gang nach Canossa kann 1085 der kaisertreue Osnabrücker Bischof Benno II. dauerhaft auf die Iburg zurückkehren.
Im Streit mit den Klöstern Herford und Corvey beansprucht er sogleich den Kirchen-Zehnten zu "Hone". Er gehöre ihm ebenso wie der anderer angrenzender Gebiete.
Die Urkunde ist ohne Jahreszahl.
Erst um 1670 (in einem Streit mit dem damals evangelischen Bischof von Osnabrück), datiert Abt Maurus Rost die Urkunde auf das Todesjahr von Benno II. (+1088).
Hohne erhält in der Bauernschaft eine erste, strohgedeckte Schule, die bereits 1827 durch eine größere ersetzt wird (Hohne 1, Alter Schulweg 25).
Die Teutoburger Wald Eisenbahn wird eröffnet.
In Sichtweite der heutigen Kirche entsteht das Bahnbetriebswerk.
Die ev. Frauenhilfe beginnt sich in Hohne zu treffen.
Wegen weiterhin steigender Schülerzahlen wird die Schule Hohne III gebaut (Schrägweg).
Die Einwohnerzahl Lengerichs ist von 6.068 Menschen (1871) auf 10.036 angestiegen.
Ca. 1.000 Menschen arbeiten in der jungen Lengericher Industrie.
Konfirmationsurkunden der noch gar nicht gebauten "ev.- reformierten Kirche zu Lengerich-Hohne" werden unterzeichnet mit: "Dein Seelsorger Fiebig".
Auch Hochzeiten werden bis 1925 im Beetsaal abgehalten.
Im März legt Baurat Karl Siebold eine Skizze für eine evangelische Notkirche in Hohne vor mit 460 Plätzen nach dem Prinzip "dehnbare Kirche" (die Kirche ist bei Bedarf um den Konfirmanden- Raum erweiterbar).
Dieser Entwurf stößt bei den Hohnern aber auf wenig Gegenliebe.
Im Sommer wird stattdessen der Architekt Albert Schmöler (Gelsenkirchen-Rotthausen) beauftragt, statt einer "dehnbaren" eine erweiterungsfähige Kirche mit bis zu 1.200 Plätzen zu planen. Zu diesem Zeitpunkt hat der Hohner Bezirk knapp 1.700 Kirchenmitglieder.
40.000 Mark hatten die Hohner bereits angespart. Hinzu kommt am 2. Juli eine Zusage von der Hauptverwaltung der Wicking-Werke (Münster) über 50.000 Mark plus kostenlose Zementlieferungen (ebenfalls 50.000 Mark) ergänzt am 26.9. durch ein Kaufangebot für das Vereinshaus Krönerstr. für 80.000 Mark.
Im März verwirft die Hohner Baukommission den Bau der Notkirche. Sie wollen eine Massivkirche und beginnen, Baumaterial zu sammeln. Vorhandener Zement wird gegen Bruchsteine eingetauscht (Stock & Hagen, Ibbenbüren), die Firma Schlenkhoff (Herne) wird überredet, kostenfrei Holz zu liefern. Bei der TWE beißt man sich bei den Transportkosten die Zähne aus. Man hofft eine zeitlang sogar auf eine Spende aus den USA (Carl-Friedrich Banning).
Pastor Fiebig und Helfer sammelten in der Gemeinde, wo sie nur konnten. Was am meisten zu schaffen machte, ist die Inflation: so kosten im August 1923 drei Glocken aus Bochum 267 Millionen Mark. Im März 1924 sind es immer noch 3130 Goldmark plus Transport, Versicherung und Zoll aus dem besetzten Ruhrgebiet.
Stattdessen werden die Glocken mit Uhrwerk bei der Firma Ulrich und Weule (Bockenem) bestellt.
Mehrfach hatte Karl Siebold vom Betheler Bauamt Veränderungen eingefordert, schließlich handele es sich "nur um eine Landkirche".
Der Turm wird darum versetzt, aber gegenüber der Bauzeichnung vom Juni 1923 um ein Stockwerk erhöht. Der Kirchraum behält die Breite von 11 Metern, wird jedoch in der Länge eingekürzt, um Platz für den Konfirmandensaal und somit für bis zu 425 Personen zu schaffen.
Dennoch kommt herbe Kritik vom Hochbauamt Münster am 21. Mai: die im August eingereichte Dachkonstruktion sei nicht tragfähig, zudem sei die Kirche "im Inneren und Äußeren gleich unbefriedigend". Weiter wird gefragt, wo denn die kirchenaufsichtliche Genehmigung für den Bau sei?
Diese kommt erst am 5. August. Da war die Kirche bereits zu drei Vierteln fertig.
Im Winter 1924/25 liefern die Hohner Bauern Roggen für den Kirchbau. Den erhalten Erwerbslose, die dafür die Sandsteine behauen.
Ab März läuten die Gußstahl-Glocken vom Kirchturm bei Beerdigungen. Bauarbeiten und Fundraising laufen auf Hochtoren.
Eingeweiht wurde die Kirche am 9. August (Zeitungsbericht). Die Decke im Chor war hellrot, die übrigen Wände zartgrün.
Das erste gemeinsame Lied in der neuen Kirche (bei noch unfertiger Orgel):
"Sollt ich meinem Gott nicht singen,
sollt ich ihm nicht dankbar sein..."
In den Dreißiger Jahren werden in der Kirche die Paramente ausgetauscht. Statt "Gott ist die Liebe" ist nun zu lesen "Jesu hilf siegen". Der tiefere Sinn ergibt sich aus dem Lied 373 aus dem Evangelischen Gesangbuch:
"Jesu, hilf siegen und laß mich nicht sinken;
wenn sich die Kräfte der Lügen aufblähn
und mit dem Scheine der Wahrheit sich schminken,
laß doch viel heller dann deine Kraft sehn..."
Mit Pastor Brandes stellt sich ein beachtlicher Teil der Hohner Gemeinde auf die Seite der Bekennenden Kirche (vgl. Stadtkirche 2).
Am 2.9. hält Pastor Brandes einen Gottesdienst zur Einweihung des Sportplatzes (Intruper Berg).
Der dreijährige Konfirmanden-Unterricht wird eingeführt.
Pastor Brandes wird Superintendent für die Bekennende Kirche im Kirchenkreis (bis 1942).
Wilhelm Niemöller predigt in der Kirche. Die sogenannten "Roten Karten" der Bekennenden Kirche sind als Ausweis mitzuführen.
Das Vereinshaus (Hohne 142) wird von der Kirchengemeinde gekauft, da dem Verein "zur Unterhaltung und Instandsetzung... jegliche Mittel fehlen."
Eine teure Reparatur der Orgel stand an.
Ab März sehen die Hohner täglich die Kolonnen der Zwangsarbeiter der Aussenstelle des KZ Neuengamme auf ihrem Weg beim Schichtwechsel von der Gaststätte Brunsmann zum alten Lengericher Tunnel.
Eine Woche vor der Konfirmation wird Hohne bombardiert.
48 Menschen sterben, 32 Wohnhäuser werden total zerstört, 39 schwer. 534 Personen müssen evakuiert werden.
Getroffen sind auch die Schulen Hohne 2 (Enge Gasse) und Hohne 3 (Schrägweg).
Der Unterricht wird darum nach dem Krieg in Gaststätten und Wohnzimmer verlegt.
Der Luftdruck der Explosionen zerstörte auch fast alle Fenster der Hohner Kirche. Sie wurden mit Holzverschlägen geflickt.
Wenige Wochen später, beim Einzug der Briten, zerstörte ein Soldat noch schräg gegenüber vom Pfarrhaus einen Panzer.
Viele Hohner hatten sich zuvor in der Bauerschaft versteckt (z.B. Bauer Vogelsang).
Die Missionarsfamilie Illing findet bis 1950 Unterschlupf im Hohner Pfarrhaus (1955 erneut entsandt nach Nias).
Die seitlichen Fenster werden durch solche mit Bildmotiven ersetzt.
Die Chorraum-Fenster werden zugemauert. Auch ein neuer Abendmahlstisch wurde aufgestellt.
Der Orgelsachverständige Arno Schönstedt rät, anstelle der "gänzlich unbrauchbaren" Fleiter-Orgel mit ihren 20 Registern eine kleinere mit 8- 9 Registern zu bauen.
Ein international besetztes Ökumenisches Aufbaulager kann in Hohne organisiert werden mit u.a. Farid Saker aus Bethlehem, Ursula Schuldt aus Ostberlin, Reverend Leonard Boyd, Nancy Young, Donald Larson, Fred Schulz aus den USA und Margaret Seddon aus England. Übernachtet wird im Gemeindehaus Krönerstr.
Der neue Kindergarten mit Jugendfreizeitheim und Gemeindehaus entsteht. (Zeitungsartikel)
Darin enthalten: Wohnungen für den Küster und die Gemeindeschwester.
Hier tummeln sich bald über 12 Gruppen.
Mit Jahresbeginn wird Lengerich-Hohne selbständig, um u.a. eine weitere Pfarrstelle einrichten zu können.
Es leben hier 4383 Gemeindeglieder. Der Zuzug von 1.000 Menschen in die Neubaugebiete wird erwartet.
Eine Zahl, die nie erreicht wird.
Am 19.6. wird die zweite Pfarrstelle besetzt.
In rascher Reihenfolge wird das alte Pfarrhaus durch zwei neue ersetzt, von denen das Haus Lienener Str. 111 noch heute als Pfarrhaus dienst.
Die 15 Register der neuen Wolf-Orgel (2 Manuale plus Pedal) erklingen zum ersten Mal am 10. Mai. (Hörprobe vom Orgeljubiläum 2017)
Am 30. Mai 1974 führen statische Mängel in der Dachkonstruktion zu einer Schließung der Hohner Kirche.
Vor der Wiedereröffnung 1975 wurde eine vom Kirchenschiff aus unsichtbare Stahlkonstruktion eingebaut, die die nun hängende Decke trägt. Zugleich wurde der Innenraum mit Rauhputz versehen, die Emporen abgebrochen und die Bankreihen mit Stühlen ersetzt.
Die Fenster (bis auf zwei im mittleren Turm) wurden komplett ausgetauscht und eine Fußbodenheizung wurde eingebaut.
Die damals gerade 8 Jahre alte Orgel wurde weiter vorne auf die Empore versetzt.
Der Glockensachverständige der Landeskirche zu den Hohner Glocken:
"Eisenhartgußglocken... wurden nach den beiden Weltkriegen als Notglocken... hergestellt... Die mangelhaften Eigenschaften zeigen sich besonders in Form offener Lunker und Poren, die je nach Pflege der Glocken zu relativ raschem Vergang durch Rost führen...
Es geht daher auch für die Gemeinde in Hohne der eindeutige Rat den Austausch dieser Glocken gegen Bronzeglocken einzuleiten, (handelt es sich zudem um eins) der resonanzärmsten Eisenhartgußgeläute das bisher angetroffen wurde."
Sie läuten immer noch...
Die Hohner Vereine errichten ein 3. Holzkreuz am Mahnmal, nachdem die Vorgänger nach jeweils ca. 20 Jahren morsch waren.
Im Kirchturm wird eine Sendeanlage für Mobilfunk installiert.
Das von Wolfgang Kreutter 1975 geschaffene Kreuz mit seiner eigenen Spannung von Leid (Dornenkrone) und Auferstehung (beleuchteter Mittelpunkt) hilft, in allen erdenklichen Legenslagen zu reflektieren über die Sinnhaftigkeit von Leben und Tod mit der Gewissheit, dass dem Tod sein Stachel genommen ist (1. Kor 15,55).
* Bilder mit freundlicher Genehmigung vom Fotohaus Kiepker
im Bodelschwingh-Kindergarten
am SA 28. April von 10 bis 12 Uhr
28. 7. bis 3. 8. 2017
(3. NRW-Ferienwoche)
Info und Anmeldung
Wer wurde 1968 konfirmiert und ist bereit, die anderen Goldkonfirmanden mit aufzuspüren?
Das Gemeindeamt wäre für diese Hilfe sehr dankbar. T: 8463 747.
Nicht nur die Goldene Konfirmation weiß unsere Gemeinde zu feiern. Menschen, die 1948, 1953 und 1958 konfirmiert wurden, sind deshalb herzlich eingeladen zum besonderen Gottesdienst mit anschließendem Programm am
SO 30. September, 10 Uhr Stadtkirche
Eine Anmeldung beim Gemeindeamt
(T: 8463-747) hilft bei der Planung.